Da ich vollzeit berufstätig bin, habe ich nicht die Möglichkeit, die Bienen permanent zu überwachen und die Schwärme wieder einzufangen. Zudem besteht natürlich das Risiko, dass die Schwarmtraube sich in unerreichbarer Höhe oder an unzugänglicher Stelle sammelt, sodass der Schwarm für den Imker verloren ist. Leider sind die Übelebenschancen für Schwärme ohne imkerliche Betreuung aufgrund fehlender geeigneter Nistmöglichkeiten und der Gefährdung durch die eingeschleppte Varroa-Milbe recht gering.
Daher mache ich bei Völkern, die schwärmen wollen, spätestens nach Verdeckelung der ersten Weiselzelle eine Schwarmvorwegnahme. Dazu suche ich die Königin und setze sie vorübergehend in einen kleinen Käfig. Dann wird in etwa die Hälfte der im Stock befindlichen Bienen in eine Schwarmkiste gegeben und die Königin wieder dazugesetzt. Die Schwarmkiste wird über Nacht kühl und dunkel gestellt, damit sie sich in Ruhe zu einem Schwarm zusammenfinden kann. Dabei bildet sich in der Kiste, wie bei einem Naturschwarm, eine Schwarmtraube. Der Schwarm kann anschließend wie ein Naturschwarm in sein neues Zuhause ziehen.
Die beiden Völker auf dem Solawi-Gelände sind inzwischen eifrig dabei, ihr Wabenwerk zu errichten und haben auch bereits Eier gelegt und erste Honigvorräte gesammelt.
Text: Verena Dahl